I'm only your brother, not your father

Wieder einmal hatte sich Linea in den gefährlichen Teil des Gartens geschlichen und hatte eine Blume mitgebracht, die Nancy zur Weißglut brachte. Noch nie hatte ich Nancy so erlebt, dass sie halb ausflippte. Dann kamen die schon die ersten Symptome: Fieber, Erbrechen, Müdigkeit. Nancy tat alles, um Linea zu helfen, denn mein Vater verweigerte die Fahrt zu einem Heiler. Meine kleine Schwester kam nach und nach wieder zu Kräften. Ich saß jeden Tag an ihrem Bett, las ihr irgendwelche Kinderbücher vor. Schließlich ging es ihr wieder besser. Doch noch immer war sie sehr schwach. Doch ich ließ sie auch jetzt nicht im Stich. Wieder einmal musste ich darauf achten, dass sie schön brav im Bett blieb. "Also was willst du machen? Soll ich dir weiter Räuber Hotzenplotz vorlesen? Oder ich könnte dir auch Snape Explodiert beibringen." schlug ich vor. Es war nicht immer leicht das richtige für sie zu finden.

Die folgen meines Spieles, dass ich die wunderschöne Pflanze zu einem Tee gekocht hatte, waren extrem und ich sehnte mich danach endlich wieder aus dem Bett zu kommen. Selbst wenn Merlin immer da war, so war es nicht das selbe. Als er nun wieder bei mir war und mir etwas Vorschlug was wir machen sollten, schaute ich zu ihm. "Ich möchte so gerne nach draußen. bitte geh mit mir. Nur auf dem Rasen setzen." schaute ich ihn an und setzte mich schwach auf. Ich setzte meinen Hundeblick auf und konnte gar nicht anders als seine Hand zu greifen und sie zu drücke. "Bitte Bitte Melilin." sagte ich und schaute ihn immer noch traurig und flehend an.

Seufzend drückte ich sie zurück aufs Bett. Wieder einmal tat sie es mir nicht leicht. "Linchen, du sollst brav liegen bleiben." sagte ich nur. Ich kam mir schon vor wie ein strenger Vater, der seine ungezogene Tochter ans Bett kettete. Schließlich setzte sie ihren bekannten Dackelblick auf und ich wurde schwach, wie immer eigentlich. Weder Mutter noch Vater kümmerten sich darum, dass Linea krank war, selbst Cassandra war nirgends zu sehen. Es war eine Horrorvorstellung für jeden Muggel, wie unsere Familie mit einander umging. Sicherlich hatte mein Vater schon jetzt eine Verlobte für mich in der Hinterhand.
Glücklicherweise kam genau in dem Moment Nancy ins Zimmer. "Bring sie ruhig raus, ein bisschen frische Luft tut ihr sicherlich gut." sagte sie und nahm das Tablett in auf, das noch auf dem Nachttisch stand. "Aber du hörst auf Merlin und machst keine Ausflüge in den hinteren Teil des Gartens." Ihre Worte waren streng und durchaus ernst gemeint. In der Sache verstand Nancy eh keinen Spaß.
"Komm ich trag dich, Schwesterchen." sagte ich und nahm meine Schwester sanft auf den Arm. Sie wog kaum noch etwas, nach dem Vorfall hatte sie stark abgenommen. Daher war es leicht für mich, sie in den Garten zu tragen, wo ich sie auf einer Gartenliege legte. Das Wetter lud regelrecht dazu ein, sich im Garten aufzuhalten, doch noch immer hatte ich Angst, Linea könnte etwas zustossen. "Und nun, soll ich dir etwas vorlesen?" fragte ich ruhig, während ich ihr eine Decke über die Beine legte. Warum machte ich hier eigentlich die Arbeit meiner Eltern?

Er war so gut zu mir. Mein Bruder tat alle das was ich mir von meinen Eltern wünschte. Ich wusste nicht wieso sie uns nicht liebten. Alles wirkte so als würden wir ihnen zur Last fallen. 
Als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht trafen kicherte ich und legte mich an Merlins Brust und atmete tief ein, selbst wenn ich etwas dabei stockte. Vorsichtig legte mich Merlin auf eine Gartenliege ab und setzte sich neben mich. Er fragte mich ob er mir etwas vorlesen sollte, doch mir lag etwas Anderes auf dem Herzen. Das nächste Schuljahr von Hogwords würde bald anbrechen und Merlin hatte eine Einladung. Ich war noch zu jung. "Bald musst du gehen nicht war Melilin? Dann bin ich mit Nancy alleine." meinte ich traurig und schaute runter. Ich wünschte mir so sehr das ich mit könnte doch es war noch nicht einmal gesagt ob Hogwords mich, wenn ich alt genug sein würde, auch wirklich möchte. "Ich mag nicht alleine sein und werde dich vermissen." meinte ich und eine Träne lief mir meine Wange herunter.

Als der erste Sonnenstrahl sie traf, wurden scheinbar ihre Lebensgeister wieder wach, denn sie kicherte leicht. Doch ich ging darauf nicht wirklich ein, denn ich wollte nicht darüber nachdenken, dass ich sie beinahe verloren hatte. Noch immer war ich sauer, weil Vater keinen Heiler erlaubte. Er bestrafte damit eigentlich alle.
Natürlich bekam ich keine Antwort auf meine Frage, sondern Linea wollte lieber über ihre Sorgen reden. Ich konnte es ihr nicht verübeln, denn mir ging es ja genauso. "Hey, das sind noch vier lange Wochen, bis ich gehen muss." sagte ich. "Und mit Nancy bist du doch nicht allein, solange du nicht wieder dir irgendeinen Tee kochst." Mir war es durchaus ernst, denn ich wollte nicht den Sonnenschein in der Familie verlieren. Bisher war sie der einzige Grund, warum ich meist die Zähne zusammen biss, wenn mein Vater wieder mit dem Lederriemen kam.
Gedankenverloren wischte ich ihr die Träne von der Wange. "Nicht weinen, Linchen, du wirst keine Zeit haben mich zu vermissen." meinte ich ruhig und strich ihr weiterhin über sie Wange. "Ich schreibe dir täglich, wenn du möchstest und Weihnachten bin ich doch auch wieder da." Natürlich musste ich danach auch wieder fort, aber es war einfacher Etappenweise zu denken, damit sie aufhörte zu weinen. "Bekomme ich jetzt endlich eine Antwort auf meine erste Frage?" Bewusst spielte ich leicht beleidigt, weil sie diese Frage so gekonnt schon zweimal ignoriert hatte, denn ich wusste, dass ich so auch von ihr bekam, was ich wollte.

Er versuchte mich zu trösten, doch es gelang ihm nicht so wirklich. Ich war zwar noch klein, doch ich verstand, das er immer wieder gehen würde. Als er dann, genau wie ich zuvor, ablenkte und eine Antwort haben wollte streckte ich meine Hand nach ihm aus und berührte seine Wange. "Ja bitte ließ mir vor Melilin." sprach ich den Namen aus, der mir damals unglaublich schwer gefallen ist, was jetzt natürlich nicht ganz der Fall mehr war, doch immer wenn ich mich traurig oder schwach fühlte benutzte ich ihn. Dann war er der große, der mich immer beschützte. 
Ich bekam nicht ganz mit wie Merlin angefangen ist zu lesen. Ich schaute nur auf den Garten und hin und wieder bekam ich Bruchstücke vom Räuber Hotzenplotz mit, doch sie strichen vorbei, genau wie die stillen Tränen über meiner Wange. Mir war durchaus bewusst, das ich hätte viel schneller gesund werden können und auch das unser Vater es nicht wollte, dennoch glaubte ich daran, das meine Mum und mein Dad uns liebten. Irgendwo in ihnen musste doch etwas sein. Sie hatten doch so ein Kind wie Merlin bekommen. Einen so tollen Bruder. So nett und so liebevoll. Genau das mussten sie doch auch haben. An dieser Tatsache musste ich mich zwingen fest zu halten. Zudem musste ich beten, das ich auch einmal auf die Schule von Merlin kommen würde. "Ich werde ganz viel lernen Melilin, damit Hogworts mich auch haben möchte." unterbrach ich ihn und mein Blick glitt zu ihm.

Ich begann endlich vorzulesen. Eigentlich mochte Linea Räuber Hotzenplotz, doch diesmal hatte ich das Gefühl, dass sie nicht wirklich etwas mitbekam. Natürlich nicht, auch meine Gedanken hingen eher dem Abschied an, als der Geschichte, die ich ihr vorlas. Schließlich sah sie mich erneut an. Ein Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht. "Warum solltest du nicht nach Hogwarts kommen, wenn es soweit ist. Du bist doch genau wie ich und Cassandra eine Darkwood." meinte er schließlich. Natürlich hatte sie ncoh nicht wirklich ihre Kräfte offenbart, aber ich hatte keine Bedenken, dass auch sie magisch begabt war. "Außerdem nicht jeder der nach Hogwarts kommt, hätte eine so tolle Geschichte wie du zu erzählen. Immerhin meint nicht jeder aus unbekannten Blumen einen Tee zu kochen, der sie fast umbringt." Mit einem Lächeln betrachtete ich die kleine Schwester und nahm sie fest in den Arm. Ich wollte sie nicht mehr traurig neben mir liegen haben, sondern sie sollte wieder lachen. Doch der viel zu nahe Abschied machte es scheinbar ziemlich schwierig für sie.

Ich kuschelte mich am Merlin und schloss kurz die Augen. "Ich hoffe es, ich bin doch so anders als ihr. Ich bin..." mir vielen keine Worte ein. Zudem wollte ich nicht traurig sein und weinen. Ich wollte mit Merlin etwas tolles machen. "Melilin kannst du mich stützen? Ich möchte etwas gehen. Ich kann nicht mehr liegen alllllles tut mir so weh." meinte ich und als er schon nein sagen wollte stand ich wackelig mit einer Hand am Geländer. Er sprang auf und wollte mich hoch heben, doch ich schüttelte den Kopf. "Nein, schau das geht gut." meinte ich lächelnd und suchte lediglich seine Hand an der ich mich klammern konnte. "Lass und bitte ein Stück gehen." meinte ich noch einmal und schaute zu ihm auf, wie ich es immer tat und immer tun würde.

Natürlich war Linea anders. Im Gegesatz zu mir und Cassandra war sie ein herzensguter Mensch, ich war schon mal hart im Einstecken und Austeilen und konnte zuweilen Menschen zeigen, dass sie mir nichts bedeuteten. Sie war einfach nur ein kleines höfliches Mädchen. Nancy meinte oft, dass sie eine Prinzessin sei. Da konnte ich nur zustimmen. "Natürlich kommst du irgendwann nach Hogwarts, du wirst sehen, auch wenn du anders bist." meinte ich leichthin. "Das hat doch nichts damit zu tun."
Dann wurde sie aktiv. Sie wollte aufstehen, weil sie nicht mehr liegen konnte. Sofort wollte ich sie hochheben, doch sie wollte alleine laufen. "Und wo soll es hingehen? Zum Rosengarten?" fragte ich sie, damit würden wir wenigstens nicht in die gefährliche Ecke des Gartens geraten. Außerdem würde dort keiner Linea sehen, die noch immer aussah, als ob sie gleich Tod umfallen würde. Vater würde getrasche in Canterville sicher nicht gut heißen, wo man sich eh schon über die Darkwoods den Mund zerriss. Langsam führte ich sie in die Richtung, es war nicht so einfach, wie es aussah, denn ich musste sie doch mehr stützen, als ich dachte. "Du sagst aber Bescheid, wenn du nicht mehr kannst, Linchen." mahnte ich sie noch einmal, damit sie sich nicht übernahm.

Wir gingen in den Rosengarten und ich hatte schwer zu kämpfen. Doch mit jedem Schritt der mir sowohl schmerzen zufügte, als mich auch wieder etwas lebhafter machte. Ich hatte mich an Merlin geklammert und so kamen wir den Rosengarten immer näher. Die Rosen blühten und ich lächelte. "Ich sage dir bescheid, aber es geht schon" sagte ich, doch meine Worte waren sparsam, weil es mich zusätzliche kraft kostete. Ich schaffte es bis zu der Bank die unter einem Rosenbogen war und setzte mich mit der Hilfe von Merlin bedarf. Schwer atmend lächelte ich ihn an. "Danke, das du da bist Melilin." sagte ich und schaute auf die Rosen. Ich konnte sie nicht zum blühen bringen, ich war noch nicht so weit ein Zauberer zu werden, das fühlte ich, doch in mir war die Hoffnung es auch einmal zu schaffen. "Wenn du Koffer packst möchte ich dir unbedingt helfen." meinte ich schaut lächelte ihn an. "Du musst alles mitnehmen was du brauchst, damit dir da nichts fehlt." mir war noch nicht ganz klar was ich sagte, doch ich hatte das Bedürfnis es zu tun. Es war so, als sagte ich es aus dem Grund, das unsere Mutter es nicht sagen würde. Sie hatte nicht das Herz dazu es zu tun, genauso wenig wie unser Vater. Er würde nicht mal gerne mit zum Bahnhof kommen. Zum Gleiß 9 3/4. Ich hatte schon etwas drüber gelesen. Es hatte gedauert bis ich es zusammen hatte, da ich nicht die beste war und es gerade erst noch üben musste.

Es war schon bemerkenswert, dass sie es bis zum Rosenbogen schaffte. Sie wirkte eigentlich immer noch so schwach, dass ich das Gefühl hatte, sie könne jeden Moment zusammenbrechen. Doch gemeinsam schafften wir es und auch ihre Wortkarheit ließ mich vermuten, dass sie es nur machte, weil sie um nicht aus der Puste zu kommen. Auf der Bank brauchte sie einige Zeit, bis sie wieder zu Atem kam. Ich ließ ihr die Zeit. "Du weißt doch, dass ich das gerne für dich macht, du bist doch mein Sonnenschein." sagte ich und schaute eher auf den Boden. Wieder einmal wollte ich nicht daran denken, dass ich demnächst einen Koffer zu packen hatte. Doch ein Lächeln erschien trotzdem auf meinem Gesicht. "Wer sonst sollte denn den Überblick behalten, wenn nicht du." meinte ich und strich ihr sanft über die Wange. "Vielleicht kann ich Nancy auch davon überzeugen, dass du mit zum Bahnhof kommen kannst." sagte ich dann hoffnungsvoll. Ich wollte einfach jede Minute mir ihr herauszögern, denn nicht immer war es so einfach sich von ihr zu trennen. Außerdem konnte ich mir vorstellen, dass ihr das auch gefallen könnte, solange sie nicht traurig war, würde ich alles machen um sie bei Laune zu halten.

Ich lachte vor Freude. Das wäre so toll, wenn das gehen würde Melilin." strahlte ich und kuschelte mich an meinem großen Bruder. "Weißt du ich hoffe ich werde so wie du wenn ich größer bin." meinte ich ehe ich in seinem Arm einschlief. Das alles war doch ziemlich anstrengend gewesen und hatte an meinen Kräften gezehrt. Ich bekam nicht mit wie er mich ins Bett trug und mich zudeckte.

Die Wochen verflogen ziemlich schnell und der Tag des Abschiedes rückte ziemlich nahe. Ich war soweit wieder fitter geworden und konnte mich auf meinen Beinen gut halten. Gemeinsam mit Merlin hatten ich seinen Koffer mit packen dürfen. Es war zwar traurig das er ging, doch er ließ mich nciht die Zeit um traurig zu sein, denn er brachte mich immer zum lachen. 
Nun standen wir vor unseren Kamin. Merlin hatte die Tasche in der Hand und Nancy hatte graues Pulver. Ich kannte es von unseren Ausflügen zur Winkelgasse. Ich weiß noch das wir für Merlin einen Zauberstarb und die Bücher fürs neue Jahr dort gekauft hatten, da ich unbedingt mit wollte hat Nancy ein Auge zugedrückt. Nun ging es aber zu dem Hogworts Express. Abschied nehmen von Merlin.

Kurz nach meinem Vorschlag schlief Linea schon wieder ein. Ich wartete einige Minuten ehe ich sie wieder ins Bett brachte. Innerlich zerriss mich der Anblick meiner Schwester und ich war wütend auf Dad, dass er sie so quälen musste. Während sie freidlich im Bett lag, überkamen mich Zweifel, ob ich wirklich gehen sollte. Eigentlich hatte ich mich auf Hogwarts gefreut, jetzt war ich mir nicht sicher, ob ich Linea alleine lassen konnte.

Die nächsten Wochen waren zeimlich eintönig. Fast die ganze Zeit saß ich bei Linea oder ging mit ihr in den Garten, und dabei erzählte ich ihr einige der Geschichten, die ich im Buch Geschichte der Zauberei gelesen hatte. Außerdem fand ich in dem Kräuterkunde-Buch sogar die Pflanze, aus der sich Linea einen Tee gekocht hatte. Doch das verschwieg ich ihr vorerst, denn es war grausam, was ihr hätte passieren können. Gemeinsam packten wir schließlich am 31. August meinen Koffer. So langsam wurde ich doch unruhig.
Am nächsten Tag standen Linea und ich schon vor dem Kamin und warteten auf Cassandra, die gerade einen Anschiss von unserem Vater bekam und schließlich endlich zum Kamin trat. Nancy kam mit einem Katzenkorb hinzu und drückte ihn mir mit den Worten, dass die Katze mir gehörte, in die Hand. Ich war erstaunt, aber freute mich fast ringelig, als ich die schwarze Katze ansah. Ich gab Linea den Korb, denn sonst hätte ich kein Flohpulver nehmen können. Dann ging es zur ersten Etappe: Der Tropfende Kessel, von da würden wir mit einem gemieteten Wagen von Dad weiter zum Bahnhof kommen. 
"Linea, komm, halt schon die Korb fest." sagte ich, als wir uns durch die Muggel am Bahnhof King's Cross schlängelten. Ich achtete stets darauf, dass sich Linea bei mir und Nancy hielt. Dann standen wir vor der Absperrung. Schnell war Cassandra verschwunden und ich musste tief durchatmen. Nancy nahm Lineas Hand, und kurz nach den beiden trat auch ich durch die Absperrung. Da stand sie, die scharlachrote Lok. Jetzt ging es für mich los, aber Linchen würde alleine bei Nancy bleiben. Es war ein grauenvoller Gedanken für mich.

Nun kam der Abschied und ich wollte für Merlin stark sein. Nancy hatte mir gestern Abend erzählt, das er ein schlechtes Gefühl hatte zu gehen und mich alleine zu lassen. Er machte sich solche Sorgen um mich, die unnötig waren, schließlich war ich groß. Groß genug um es ihm zu zeigen. Ich hielt Nancys Hand und sah wie Merlin nun vor uns stand und sich verabschieden wollte. Nancy schloss ihn in den Arm un dich sah wie sie eine Träne vergoss. Dann schaute er zu mir und ich lächelte ihn an. Ich sprang in seinen Arm und drückte ihn fest. "Pass gut auf dich auf ja. Und du schreibst mir." lächelte ich und kämpfte gegen das was in meinem Hals war und mich fast zum weinen brachte, doch ich wollte nicht. "Wenn du wieder kommst, dann musst du mir zeigen was tolles du kannst." lächelte ich und drückte ihn noch einmal. Dan setzte er mich ab und ich ging wieder an Nancys Hand. 
Nun stieg er ein und Nancy und ich blieben bis der Express weg war. So lange winkte ich auch und dann, dann weinte ich. Nancy nahm mich auf den Arm und drückte sie. 
Auf den Rückweg passierte etwas komisches. Mein Herz tat ganz fürchterlich weh. So weh, das ich Angst hatte zu platzen wie ein bunter Luftballon. Nancy meinte das es noch von der Pflanze kommen könnte und brachte mich nach Hause.


Nun wartete ich jeden Tag auf Nachrichten aus Hogworts.

Es war schrecklich in den Zug zu steigen und Linchen zurück zu lassen. Zum ersten Mal waren wir getrennt und ich hatte ein wenig Angst, was sie anstellen könnte. Doch ich nahm mich zusammen, und schluckte sämtliche Tränen weg, die in die Augen stiegen. "Natürlich schreibe ich dir, habe ich doch versprochen." sagte ich noch, dann wurden die Türen geschlossen und der Zug fuhr los. Ich seufzte, als der Bahnhof hinter einer Kurve verschwand. Dann suchte ich mir einen Platz.
Wirklich Zeit Linchen zu vermissen hatte ich auf der Zugfahrt nicht wirklich, schon allein die Kinder der befreundete Familien halfen mir dabei. Erst abends im Bett musste ich wieder an meine kleine Schwester denken. Zum Schreiben kam ich dann erst am Ende der Woche.

"Liebe Linea;
Ich bin wie Cassandra nach Slytherin gekommen, wie wohl die gesamte Familie, wenn man von Nancy absieht. So schlimm ist es aber nicht, trotzdem vermisse ich dich sehr. Während des Unterrichtes komme ich kaum dazu. Nie hätte ich gedacht, dass Zaubern so schwierig sein kann, bei Nancy sah das immer so einfach aus. Immerhin habe ich es in Verwandlung hin  bekommen, dass sich mein Streichholz spitz und silbrig war, aber wie eine Nadel sah es noch nicht aus.
Es tut mir Leid, dass ich erst jetzt schreibe, aber entweder musste ich Hausaufgaben machen, oder aber ich war einfach zu müde. Hogwarts ist einfach viel zu groß, und ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mich hier nie im Leben zurecht finden werde.
Wie geht es dir? Was macht Nancy? Oh, die Katze habe ich Kimmi getauft. Manchmal hilft er mir über das Heimweh hinwegzukommen. Vielleicht sollte sich Nancy auch eine katze besorgen, damit du jemanden hast, der dir hilft, nicht immer an mich zu denken.
Wir sehen uns Weihnachten. Dein Melilin."

Die Karte kam, auch wenn sie eine Woche dauerte. Ich laß sie und war so froh etwas von ihm zu hören. Schnell lief ich in mein Zimmer und setzte mich an den kleinen Tisch. Ich musst ihm doch Antworten.

Hallo Melilin,
ich glaube das du das ganz gut schaffen wirst. Ich bin sicher das du dich super machst als Zauberer. Du wirst der Beste! 
Bei mir sieht es wieder gut aus. Ich hatte ganz dolle schmerzen im Herzen. Nancy meinte das es von der Pflanze gekommen ist, aber jetzt ist alles wieder besser. Ich darf sogar alleine wieder nach draußen und habe wieder Kräuter gesucht. Sie waren schön, aber ich habe mit dem Tee nachgefragt und Nancy meinte sogar das sie sehr lecker sein würden. Jetzt trocknet sie diese und Morgen wollte sie Tee machen. Das ist so toll, schade das du ihn nicht probieren kannst. Aber ich sammel ganz viel davon, dann kannst du zu Weihnachten eine Tasse bekommen, die ich alleine machen werde. Nancy geht es auch gut, selbst wenn sie meint das jetzt wo du weg bist alles noch anstrengender ist. Ich glaube das sie damit mich meint. Aber ich bin wirklich lieb. Ich mag nur gerne Kräuter suchen, aber ich passe auf. Ich bin richtig vorsichtig geworden und nehme jetzt nur noch die, die nicht all zu schön aussehen. Also kann mir gar nichts passieren. Ich habe mir einen Zettel genommen wo ich die Pflanzen drauf gemacht habe und immer grün für gut und rot für schlecht hinter gemalt habe. Alle die schön aussehen waren rot. Also nehme ich nur noch die Anderen. Alles halb so wild. 
Ich habe dich lieb Melilin 


Lina

Es war schon am nächsten Tag, als mir dir Familieneule Lineas Antwort brachte. Ich musste leicht lächeln, als ich las, dass sie sich ein Kräuterbuch angelegt hatte. Vor allem las ich heraus, dass mich auch Nancy vermisste. Es stimmte schon, dass ich immer wieder Linea umsorgt hatte und Nancy in der Hinsicht viel abgenommen hatte. Doch ich bezweifelte, dass ich der Beste werden würde. Es gab sicherlich noch einige andere Mitstreiter, die besser waren. Seufzend machte ich mich auf den Weg um Linea zu antwortet, doch Cassandra hinderte mich daran.

Es war regelmäßig, dass ich schrieb, irgendwie gewöhnte ich mir an, Linea meine Woche zu beschreiben, ihr alles zu erzählen, was ich erlebte. Selbst das Quidditchspiel beschrieb ich ihr in jeder Einzelheit, auch wenn unser Team verloren hatte. Ich wusste, dass sie merken würde, wenn ich ihr irgendetwas verheimlichte. So kam endlich Weihnachten. Schon Tage vorher war ich total aufgeregt, wieder nach Hause zu kommen. Doch ich ließ es mir nicht anmerken, denn sonst würde Cassandra nur  wieder Stress machen. Ich ging ihr in Hogwarts eigentlich aus dem Weg.
Die Zugfahrt war aufregend. Ich teilte mir mein Abteil mit einigen meiner Freunde und wir erzählten von unseren Ferienplänen. Ehe ich wirklich noch hibbelig werden konnte, waren wir auch schon in London. Wir kletterten aus dem Zug nahmen unsere Koffer und Cassandra gesellte sich wieder zu mir, wortlos diesmal. Gemeinsam gingen wir durch die Absperrung auf den Muggelbahnhof und sofort entdeckte ich Linchen und Nancy. Ein breites freudiges Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.

Es war Weihnachten, der Schnee war gefallen und Nancy und ich holten nun endlich meinen Melilin ab. Seine Briefe hatte ich alle einer Box aufbewahrt und ich freute mich immer über jeden von ihnen. Als wir an den Gleisen standen und der Express kam und ne menge Schüler aus dem Zug stiegen, schaute ich mich um. Noch konnte ich ihn nicht sehen, doch mein Blick richtete sich auf etwas zauberhaftes. Ein glitzernder Schmetterling der voller Magie war flatterte an mir vorbei. Nancy ließ meine Hand los, doch ich wusste nicht wieso und mein Blick war auf den Schmetterling gerichtete. Ich lief ihm nach, so etwas schönes hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. 
Ich hörte auf die Stimmen nicht mehr von Nancy und Merlin bekam ich nciht mit. Als ich den Schmetterling erreicht hatte und ihn anfassen wollte löster er sich auf und überall flog glitzer durch die Gegend. Ich staunte mit offenen Mund und dann erst schaute ich mich nach Nancy und Merlin und Cassandra um "Hallo? NANCY?" schrie ich, doch ich fand sie nicht, es waren zu viele Leute zu sehen." ein beklemmendes Gefühl machte sich breit und ich wäre fast daran erstickt. Ich wollte ihn doch begrüßen.


(Ich bin für das Wochenende nicht da. Das heißt ich werde nicht posten können, aber danach wieder)

Endlich schaffte ich es, Nancy zu erreichen, doch zu dem Zeitpunkt war Linea weg. Die Menschenmenge machte es auch nciht einfacher, das kleine Mädchen zu finden. Angst umfing mich, als ich mich nach ihr umsah. Natürlich mache Cassy gleich wieder einen Aufstand, warum Linea nciht zu Hause geblieben war. "Wer hätte denn da auf sie aufgepasst?" fragte ich gereizt und sah mich erneut um. "So macht das keinen Sinn, Cassy und ich warten beim Café vorne, du suchst Linea, bei dir beruhigt sie sich eher." sprach Nancy, bevor Cassandra noch eine Finte gegen mich hauen konnte. Langsam ging ich im Bahnhof herum.
Es schien, als gebe es hier nur große Menschenmassen. "Linea?" rief ich immer wieder ihren Namen. Ich fragte sogar wildfremde Menschen, ob sie ein kleines Mädchen gesehen hätten. Doch selbst das brachte mir nicht wirklich Hilfe. Doch es zeigte mir auf, warum ich gehen sollte. Wahrscheinlich hätte Cassy diese Menschen gleich verhext. Schließlich fand ich sie doch. "Linea!" reif ich ihr erleichtert zu und lief auf sie zu. "Endlich habe ich dich gefunden." Ich war so erleichtert, dass ich meine kleine Schwester einfach nur in den Arm nahm und sie an mich drückte. "Warum bist du nciht bei Nancy geblieben, du sollst doch nicht einfach weglaufen?" Sofort war ich wieder einmal dafür zuständig ihr Dinge zu sagen, die eigentlich viel zu erwachsen waren für mich, doch mein Vater machte so etwas nicht. Und ich wusste, dass es heute Abend wieder einmal Ärger geben würde, weil Cassandra sich darüber auslassen würde.

Da war es, mein Großer Bruder. Er nahm mich in den Arm und ich kuschelte mich an ihm. Seine Tadel ließ mich klein werden und ich meint. "Ich wollte doch den Schmetterling sehen. Ich habe jetzt so lange keinen mehr gesehen Melilin." eine Träne lief mir von meiner Wange runter. Es war alles so viel auf einmal. "Bitte nicht mehr böse auf mich sein." meinte ich und versteckte meinen Kopf an seiner Schulter und umklammerte ihn. Ich wollte nicht, das er auf mich böse war. 
Gemeinsam gingen wir zurück zu den Anderen und Nancy die auch sich sehr große Sorgen gemacht hatte strich mir durchs Haar. Cassandra murmelte etwas gemeines, das wusste ich genau und deshalb hörte ich gar nciht hin, sondern kuschelte mich nur an Melilin. 
Zu Hause gingen wir erst einmal zu unseren Eltern, es war Weihnachten und die Geschenke würden verteilt werden. Ich freute mich endlich in mein Päckchen auf zu machen um zu schauen, was ich bekommen würde. Cassandra ging auch zu unseren Eltern und als Merlin mich runter ließ und ich zum Baum rannte, hörte ich, wie sie sagte, das ich mich unter den Muggeln verlaufen hätte. Ich schaute traurig zu ihr und sah zu meinem Vater, der jetzt schon ziemlich sauer ausschaute. "Linea, du sollst gefälligst nicht mehr mit zum Bahnhof. Muggel sind kein Umgang für dich." meinte er und ich schaute ihn an. "Sie sind nett Dad, sie haben mir nichts getan." verteidigte ich die Muggel. Ich fand sie genauso gut wie unseresgleichen. "LINEA DARKWOOD, AB AUF DEIN ZIMMER UND DENK ÜBER DEINE UNKLUGEN WORTE NACH." schrie mein Dad und er hatte den Satz noch nciht einmal zu Ende gesprochen stand ich schon und lief los. Mein Geschenk ließ ich achtlos liegen und ich rannte weinend in mein Zimmer, auf dem weg nach Oben hörte ich noch. "Merlin und du bleibst gefälligst hier. Du musst sie lernen lassen und sie nicht in den Schutz nehmen." Mehr bekam ich nciht mit. Ich wusste nicht was Merlin sagte, denn meine Zimmertür war zu und ich legte mich auf mein Bett und weinte.

Natürlich war ich zwar sauer, aber ich war nicht mein Vater und außerdem wusste ich von der Vorliebe Lineas für alles Schöne. "Ist schon gut, Linchen." sagte ich beruhigend. "Ich bin dir nicht böse." Ich warf Cassandra bei unserer Rückkehr einen bösen Blick zu. Natürlich musste sie auch noch darauf herumreiten, dass sich Linea wieder einmal selbstständig gemacht hatte. Ich wünschte mir nur eins, endlich die Ganzkörperklammer-Fluch zu können.
Zuhause erwarteten unsere Eltern uns schon und natürlich unsere Geschenke. Wie üblich bekamen wir sie immer eher als andere, das war bei uns eine Tradition. Ich begrüßte meine Mutter mit einem Kuss auf der Wange und das nur, weil es von mir erwartet wurde. Doch ehe wir auch nur ein Paket auspacken konnte, petzte Cassandra wieder einmal. Vaters Reaktion war so vorauszusehen. Natürlich versuchte ich für Linea einzuspringen, bekam aber auch nur einen Tadel. Ich sah noch Linea hinterher, dann konnte ich mich nicht mehr halten. "Sie hat nicht einmal mit Muggeln geredet." schnauzte ich Cassandra an. "Ich werde Linea so lange in Schutz nehmen, wie sie den Schutz braucht, sie ist meine kleine Schwester. Du bist ja nicht einmal ein richtiger Vater." Und schon biss ich mir auf die Zunge, doch das half auch nichts, denn im nächsten Moment traf mich schon seine flache Hand. "Sei froh, wenn es nicht mehr wird, Merlin. Geh und hilf, Nancy, ich will dich vor dem Abendbrot nicht mehr sehen." Gerne hätte ich noch etwas gesagt, doch ich wusste, dass ich dann den Rest meiner Ferien wohl in meinem Bett verbringen musste. Tränen standen mir in den Augen, als ich zur Küche ging und Nancy erzählte, was passiert war. Sie versprach mir nach Linea zu sehen, während sie mir eine fast leere Schale mit Pudding reichte. Manchmal waren solche Strafen doch das beste, als ich den Pudding verteilte und den Rest sogar naschen durfte.

Nun wachte ich auf und ich war immer noch alleine in meinem Zimmer. Das war gestern geschehen war machte mich so traurig. Ich zweifelte auch schon wieder daran, dass das was ich gesagt hatte stimmte. Langsam setzte ich mich auf und dachte an Merlin, das er sicher auch ärger bekommen hatte. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und ging den Flur entlang zu seinem Zimmer. Wenn er ärger mit Papa gehabt hatte war er sicher dort. Ich traute mich nciht zu klopfen, weil ich Angst hatte das es zu laut war. Also schlich ich nur rein und da saß er. "Melilin, es tut mir so Leid! Wegen mir hast du kein schönes Weihnachten." meinte ich und ging zu ihm, denn er saß an seinem Schreibtisch und ich wollte zu ihm. Er sollte ruhig mit mir schimpfen und sagen das er mich nicht mochte, dann würde er sich besser fühlen. "Hast du dein Geschenk trotzdem noch aufgemacht?" fragte ich, weil ich wusste das er sich in den letzen Jahren immer sehr über die Geschenke gefreut hatte.
Ich setzte mich aufs Bett und schaute auf das was er gerade schrieb, doch ich verstand es nicht, es musste etwas mit Hogwarts zu tun haben, das stand schon einmal fest.

Ich war irgendwann eingeschlafen. Die Schmerzen in der Wange waren zwar nicht gerade erträglich, aber ich wusste, dass Dad darauf achten würde, dass ich keine Schmerzmittel nahm. Viel eher machte ich mir Sorgen um Linea, die so gar nichts von den Geschenken gehabt hatte, da sie in ihrem Zimmer war.
Früh morgens machten mich die Schmerzen in der Wange wach, weil ich mich daraufgelegt hatte. Da ich wach war, konnte ich auch nicht mehr einschlafen. Ein Blick in den Spiegel an der Innenseite meines Schrankes sagte mir, dass sie geschwollen war. Ich wusste was dies für Linea bedeuten würde, wenn sie mich sah. Ein Grund, warum ich mich erst einmal an meinen Schreibtisch setzte. Cassandra würde ihren Spaß haben, wenn sie mich so sah. Ich nahm meine Zaubertrankhausaufgaben heraus und setzte mich an diese, damit ich wenigstens etwas zu tun hatte und nicht immer über meine Schwestern nachdenken musste.
Natürlich kam irgendwann Linea ins Zimmer. Mittlerweile saß ich an einem Aufsatzu für Verwandlung und hatte bereits eine Pergamentrolle vollgeschrieben mit meiner kleinen sauberen Handschrift. Ich antwortete nicht auf ihre Sätze und Fragen, dazu war ich einfach nicht in der Lage. "Dort liegt übrigens dein Geschenk." sagte ich nur, und deutete in die Ecke hinter der Tür. Es war so verdammt schwer sich nicht zu ihr zu drehen, aber ich wusste, dass sie heulen würde, wenn sie meine Wange sehen würde. Dabei hatte ich nur die Wahrheit gesagt und wie üblich war ich dafür bestraft worden. Warum konnte ich nicht eine harmonische Familie haben, wie einige meienr Freunde?

Er war sehr abweisen und antwortete nicht auf meine Fragen. Ich wurde traurig, doch er sollte ja ruhig sauer auf mich sein. Ich hatte seine ersten Ferien verdorben. Anstatt zu ihm zu gehen ging in zu meinem Geschenk. Ich packte es aus und war aber nicht voller freue als ich das Buch für Kräuter sah. Ich hätte mich sicher mehr drüber gefreut, wenn Merlin sich zu mir drehen würde, doch er tat es nicht. "Ich glaube Nancy hat das Geschenk ausgesucht. Mama und Papa wissen gar nicht das ich Kräuter mag." erzählte ich ihm und wartete auf eine Antwort, doch auch die kam nicht. So langsam war ich unschlüssig, ob er je wieder normal mit mir reden würde. "Merlin, das tut mir alles doch so Leid." meinte ich und rannte zu ihm um ihn zu umarmen und mich an ihn zu drücken, doch sein Aufseufzer entgang mir nicht. Erst als ich schaute sah ich es. Seine Wange, sie war dick und geschwollen. Vater hatte ihn geschlagen, das sah ich sofort. Ich biss mir auf die Lippe und schluckt. "Oh nein." meinte ich und eine Träne lief mir die Wange herunter. Nun war es noch wütender auf mich, als ich dachte. Ich war diejenige die an alle dem Schuld war.
Ich verschluckte mich an meinen Tränen, doch ich sprach schnell und er hatte keine Chance etwas dagegen zu sagen. "Ich mache das wieder gut, bitte sei mir nickt böse." dann stand ich auch und ging zu meinem Buch und lief in mein Zimmer. Ich musste das wieder gut machen, also schlug ich das Buch auf und suchte etwas heraus für geschwollene Wunden. Ich fand etwas, doch ich wusste das es in unserem Garten nicht bei Schnee zu finden war. Also ging ich heimlich in die Küche und holte aus dem Gefrierfach etwas Eis zum kühlen. Zudem brachte ich Merlin noch seine Lieblingssorte zum essen mit. So traute ich mich erst wieder ins Zimmer von ihm. "Da bin ich wieder." meinte ich und trat herein. Ich legte die Sachen auf den Tisch und drehte mich dann wieder zum gehen um.

Es war nicht einfach sie zu ignorieren, aber wenn ich ihr nicht noch ein schlechteres Gewissen machen wollte, musste ich es jetzt tun. Ich hoffte, dass sie einfach wieder gehen würde, wenn sie ihr Geschenk ausgepackt hatte, doch dem war leider nicht so. Meine Reaktionen schließlich führten dazu, dass sie entdeckte, was passiert war. "Linea, warte." Zu spät, sie war schon weg. Es war nur eine Träne, eine Träne, die mich total ins Wanken brachte. Ich war eigentlich gemein zu dem einzigen Menschen, der mich mehr liebte, als ich es verdiente. Erneut seufzte ich und legte den Verwandlungsaufsatz beiseite.
Dann kam Linea wieder. Ich sah ihr zu, wie sie die Sachen auf den Tisch abstellte und sagte immer noch kein Wort. Als ich das Schokoladeneis sah, kamen mir dann doch Zweifel. "Linea, komm her." sagte ich und starrte immer noch auf das Eis. "Danke, und es muss dir nicht leicht tun, ich habe Dad nur gesagt, dass er sich nicht wie ein richtiger Vater verhält. Das hatte nichts mir dir zu tun." Ich zog sie zu mir, einfach weil ich ihre Nähe brauchte.

Er zog mich zu sich auf den Schoss und ich legte meinen Kopf gegen seine Brust. "Das hast du aber nur getan, weil ich ärger von Papa bekommen habe, das weiß ich ganz genau." meinte ich zu ihm und nahm das Eis und hielt es gegen seine Wange. Sie sah schrecklich aus. Dad hatte sich nicht zurückgehalten. "Du bist sicher froh wenn du wieder zur Schule zurück kannst was?" meinte ich und wünschte mir so sehr es wäre auch für mich an der Zeit die Schule zu besuchen. Ich würde keinen Ärger mehr mit Papa und Mama haben und Melilin auch nicht. Alles wäre so viel besser und ich würde lernen wie ich Kräuter besser einsetzen konnte um auch jetzt Merlin zu helfen.
Nach einiger Zeit meinte ich. "Wenn wir morgen raus dürfen, dann müssen wir eine Schneeballschlacht machen. Ich konnte das bis jetzt nicht da Nancy nicht wollte oder nicht konnte und alleine geht das ja nicht so gut. Auch den Schneemann habe ich nicht geschafft zu bauen, weil ich die Kugel in der Mitte nicht hochheben konnte." meinte ich traurig und schaute dann zu Merlin auf.

Leicht schüttelte ich den Kopf. "Ich habe sie bekommen, weil ich meiner Wut Luft gemacht hast." meinte ich ruhig. "Das mit dir war nur der Auslöser." Ich wollte nicht, dass sie sich vorwürfe machte, weil ich wieder einmal das Verhalten unserer Eltern anzweifelte. Dabei hatten wir schon Glück Nancy zu haben. Am liebsten hätte ich "Nein" gesagt, aber das wäre gelogen gewesen. "Ein bisschen schon." sagte ich leise. Irgendwann in ein paar Jahren würde auch Linchen es schätzen, sich von Vater zu erholen. Mutter ging ja noch, sie schlug wenigstens nicht zu. Es gefiel mir, dass sie sich um mich kümmerte, auch wenn ich lieber Mamas Hand an meiner Wange gespürt hätte, als die kleine Hand meiner Schwester.
Dann sprach sie den Schnee an. Dieses Jahr war auch hier richtig viel zu finden, nicht so viel wie in Hogwarts, aber doch genug um richtig Spaß zu haben. "Sicher dürfen wir später raus." meine Stimme war voller Zuversicht. "Hausarrest hat doch keiner von uns beiden bekommen. Und dann helfe ich dir einen Schneemann zu bauen und wir machen eine Schneeballschlacht." Zwar würde ihr Vater sie unter seinen Augen halten, aber er verbot sicherlich keinen Schneemann und auch keine Schneeballschlacht. "Wir können ja meinen Namensgeber versuchen zu bauen. Bestimmt finden wir einen Ast, den wir als Zauberstab nutzen können." schlug ich noch vor.

Meine Hand lag weiter auf Merlins Wange. "Ich wünschte ich könnte jetzt schon mitkommen." meinte ich und legte den Kopf gegen seine Brust. Stile Tränen flossen meiner Wange herunter und dennoch blieb ich ruhig. Ich war froh das er jetzt bei mir war, das war schon so viel wert für mich. "Weißt du wie schön ich da fände einen Merlin zu machen? Er wird sicher richtig schön." versicherte ich ihm, doch ich wollte mich jetzt einfach nicht bewegen.
Nach einiger Zeit bekam ich mit wie Merlin gähnte. "Du bist etwas müde und ich möchte das du jetzt schläfst!" sagte ich, fast schon wie seine Mama, was ich aber nicht war. Ich stand also von seinem Schoss auf und ging zum Bücherregal. Ich suchte mir eine Geschichte heraus und meinte. "Und ich lese dir daraus vor." Ich sah das lachen auf seinem Gesicht, auch wenn er es danach kurz verzog. Er legte sich aufs Bett und ich kroch einmal über ihm zu der Anderen Seite. Dort setze ich mich auch ins Bett und fing an der Zauberer von Oz vor zu lesen. Ich war zwar noch nciht so gut wie Merlin, doch lesen ging immer besser bei mir. Als Merlin leicht schläfrig wurde klappte ich das Buch zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich zog die Decke über ihn und legte mich neben ihm, weil ich auch ziemlich müde wurde. Meine kleinen Augen vielen auch schnell zu und ich schlief neben Merlin ein.

Wieder einmal trieb mir Linchen die Tränen in die Augen. Nicht weil meine Wange schmerzte, eher weil sie mir einfach nur leid tat. Wir waren zu weit auseinander, als dass ich ihr irgendwie helfen konnte. "Du wirst auch eines Tages nach Hogwarts kommen. Du wirst schon sehen." sagte ich voller Zuversicht, denn noch mangelte es Linea wohl daran. Ich wischte ihr die Tränen von der Wange. "Jetzt hast du aber genug geweint." meinte ich ernst. "Der einzige, der weinen sollte, ist Dad, für alles, was er mir oder dir antut." Schließlich freute sie sich doch noch darauf, einen Schneemann mit mir zu bauen. Wenn wir so weit im Süden mal Schnee hatten, sollten wir es auch ausnutzen.
Ich gähnte, eindeutig hatte ich zu wenig Schlaf bekommen und nun drehte Linea mal den Spieß um. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als sie wie eine Mutter mich einfach ins Bett schickte, doch nur zu gern, kam ich ihrem Wunsch nach. Etwas umständlich kletterte ich ins Bett und schaute das Buch an, welches sie aus meinem Schrank gesucht hatte: Der Zauberer von Oz. Eine meiner Lieblingsgeschichten, ich weiß noch, wie ich mich mit Dad darüber lustig gemacht hatte, das war lange her, damals war Linchen noch nicht auf der Welt gewesen. Irgendwann bei dem mutlosen Löwen fielen mir die Augen dann endgültig zu. Ich spürte zwar noch wie Linea mir einen Kuss auf die Wange gab, aber mehr bekam ich nicht mehr mit.

Ich schlief neben ihm ein und war im Land der Träume. Einem Ort bei dem ich mir alles Wünschen konnte. Ich konnte die Welt verändern, nur musste ich es mir vorstellen.
In diesem Traum war ich auf einem Schloss. Alles war so wunderschön, doch nicht Pink oder alt. Eher magisch und wunderschön. Ich ging die Treppen entlang und auf einmal bewegte sich eine. Ich musste stehen bleiben und lachte. Es gefiel mir so gut hier. Als ich eine Gruppe junger Leute sah folgte ich ihnen. Ein Mann, der wohl für die Truppe sorgen sollte sagte ein Wort was ich nicht ganz verstand und ein Bild öffnete sich wo alle hereingingen. - Linea da bist du ja, die Gruppe hatte dich verloren. Komm Vorsichtig, dein Bauch- sagte der Mann und ich sah an mich herunter. Ich war schwanger? Ich war verwirrt. Ich war doch noch ein kleines Kind. Nein, das war ich nicht. Ich war in meinem Traum groß. Eine Frau. Als ich in den Spiegel schaute erkannte ich mir, jedoch erschreckte ich mich ziemlich. Ich hatte schwarze Augenringe und als ich mein T-Shirt anhob sah ich schwarze Punkte auf ihm. Ein Schrei kam zwischen meinen Zähnen hervor und ich musste mich setzen. Dann ging es auch schon los. Mein Unterleib schmerzte mir so sehr, das ich nur noch schrie. - Holt Merlin- sagte der Mann, der zu meinem Traum gehört und als keiner Antwortete ging er selber. Ich war allen und das fand ich gar nicht gut. Aus meinem Bauchnabel trat eine schwarze Flüssigkeit, die sich um mich legte und ich dann wieder in mich sog. Die ganze Zeit hatte ich Herzschmerzen, die ich jedoch schon kannte. Ich hatte ja die Kräuter getrunken, deshalb bekam ich sie. Das schwarze schien zu leben, es lachte die gesamte Zeit und tanze nur bis zum letzen schwarzen Tropfen um meinem Körper. Als alles weg war, war mein Blick gleich zum Spiegel gerichtet und ich sah die schwarzen Augen die vorher hätten noch braun sein müssen. Nun entwich meinen Lippen genau das gelbe gemeine lachen wie dem schwarzen Glibber. Was war nur los?
"Linchen. hay!" vermahn ich mitten in meinem Traum eine Stimme und dann machte ich die Augen auf. Ich sah in die Augen von meinem Bruder. "Melilin ich hatte ein Monster in meinem Bauch. Es hat mich ganz böse gemacht!" brachte ich hervor ehe ich mich in seinem Arm schmiss.