I'm only your brother, not your father

Irgendetwas stimmte nicht, ich spürte es, bevor ich es überhaupt auch körperlich wahr nahm. Irgendetwas bewegte sich neben mir und das konnte nicht sein, ich hatte keine Freundin, die bei mir im Bett schlief, dazu war ich einfach zu jung und auch sonst lag ich normalerweise alleine in meinem Bett. Dann erst erinnerte ich mich, dass Linea bei mir sein musste. Ruckartig wurde ich wach. "Linchen, ruhig!" sagte ich, als diese anfing um sich zu schlagen und zu schreien. Mein Blick zuckte zur Tür. Hoffentlich kam jetzt nicht Dad rein, dann würde ich wohl den versprochenen Schneemann nicht bauen können. Linea wurde nicht wach, also fing ich an sie zu rütteln. "Linchen. Hay " sagte ich dabei immer wieder und endlich wurde sie wach. Doch was sie dann sagte machte mich unsicher. Noch nie fühlte ich mich so hilflos, als ich Linea einfach in die Arme schloss. "Pst, ist gut, jetzt ist das Böse doch weg." versuchte ich sie nur zu beruhigen. Sanft strich ich ihr über den Rücken und drückte sie leicht an mich. "Niemand wird dir je böses wollen, noch bist du böse, das war nur ein Traum." Wieder fielen mir die Worte von Nancy ein, dass das Kraut die dunklen Seiten eines Menschen wecken kann. Hoffentlich nicht bei Linea, sie war doch mein Sonnenschein....

Ich schniefte noch einmal, doch Merlin war da und das beruhigte mich sofort. Ich meinte zu ihm: "Du hast recht, es war nur ein Traum." meinte ich und fügte an : "Zudem bist du ja da. Du kannst mich doch davor beschützen oder?" Er musste es einfach können, wenn nicht dann war ich alleine und ich war doch noch so Klein. Ich kam noch nicht einmal an die Keksdose die über den Kühlschrank stand. Da musste Merlin mir doch noch immer bei helfen, wie sollte ich es denn schaffe das böse da weg zu bekommen? "Merlin du kannst das doch wegzaubern oder?" fragte ich weiter, weil sich die Angst wieder einschlich, dass das Böse noch einmal kommen könnte. Ich konnte nie wieder schlafen, was wenn es dann kommen würde. Ich drückte mich nun förmlich in Merlin rein. Was wenn ich dann alleine war und Merlin auf der Schule? Ich konnte es Mummy und Daddy nicht sagen, die glaubten mir nicht und Nancy durfte ja nicht nur die ganze Zeit bei mir sein. Sie musste ja auch noch kochen. "Ich komme mit auf deine Schule, ich will nicht alleine sein!" weinte ich jetzt und war entschlossen mich in einen von seinen Koffern zu schleichen."

Es folgte die Frage, die ich immer so sehr gefürchtet habe. Wie sollte ich sie vor ihren Träumen schützen. "Linea, es gibt nichts vor dem du dich fürchten musst. Du bist das liebenswürdigste Geschöpf, dass ich kenne." sagte ich beruhigend. Natürlich hatte sie Angst, wie unsere Eltern zu werden. Das hatte ich ja auch, in vielerlei Hinsicht zeigte ich ja schon einige Züge meines Vaters in mir selbst. Meist war ich arrogant und sah viele von oben herab an. Es widerte micht selbst an, wenn ich es mitbekam, aber so war ich halt. "Sicher, wenn ich ein bisschen mehr gelernt habe, kann ich das bestimmt." sagte ich schließlich einfach nur um sie zu beruhigen. Im nächsten Moment flossen allerdings schon wieder die Tränen. Verdammt, was sollte ich nur tun? Sanft drückte ich Linchen an mich. Wie gerne würde ich sie selbst mitnehmen, einfach um mich selbst nicht zu verlieren. "Linchen, das geht doch nicht, wer passt denn dann auf Nancy auf?" fragte ich scherzhaft und erwartete keinen Antwort von ihr. Es war einfach nur ein trauriges Weihnachten...

Es dauerte zwei Tage, ehe Dad Linea erlaubte, ihr Zimmer wieder zu verlassen. Weihnachten war vorbei und so langsam machten wir uns alle auf den Jahreswechsel und die Rückkehr nach Hogwarts bereit. Doch an erster Stelle stand bei mir erst einmal ein Versprechen, dass ich einem kleinen Mädchen gegeben habe. Ich steckte schon dick eingepackt in meinen Winterklamotten und half nun Linea ihre Stiefel anzuziehen. "Erinnere mich daran, Nancy zu sagen, dass du neue Stiefel brauchst. Du kommst ja kaum noch in deine rein." meinte ich, als wir es endlich geschafft hatten und Linea in ihre Jacke schlüpfte und sich Mütze aufsetzte und in ihren Schal wickelte.
Dann waren wir schon im Garten. Gemeinsam begannen wir die Kugeln für unseren Schnee-Merlin zu machen. Ich hatte schon am vorherigen Tag einen Ast besorgt, den ich etwas bearbeitet habe, damit er wie ein Zauberstab aussah. Aus dem Keller hatte ich einen alten Spitzhut geholt und vorher Dad um Erlaubnis gefragt. Dieser fand die Idee einen Schnee-Merlin zu bauen noch nicht einmal kindisch. Nun musste er eben nur noch gebaut werden.

Die zwei Tage in denen ich in meinem Zimmer verbrachte dachte ich die ganze Zeit drüber nach wie ich es schaffen könnte mit nach Hogwarts zu kommen. Ich wusste noch nciht genau wie ich ihm sagen würde, das ich ihn nicht verabschieden konnte, da ich ja dann bereits in seinem Koffer sein musste. Ich musste es irgenwie schaffen. Ich wollte doch nicht alleine hier sein. 

Nun hielt Merlin sein versprechen ein. Wir bauten der Merlin aus Schnee und ich war so froh das er mir half in meine zu kleinen Stiefel rein zu kommen. Ich musste wirklich lächelt, weil Melilin so nett zu mir war. Ich wollte genau aus diesem Grund immer bei ihm bleiben. So stapften wir nach draußen. Es war ziemlich kalt. So fingen wir an und am Ende war der Merlin so schön. Ich fiel Merlin, den echten Menschen um den Hals und bewunderte das Ergebnis die ganze Zeit. 

Die Zeit verging. Ich wusste das er in zwei Stunden weg musste. Wieder auf die Schule doch ich hatte Angst alleine zu sein. Alleine zu sein ohne Merlin. Ich ging nun zu Merlin, der unten bei unseren Eltern saß. Ich nahm alle meinen Mut zusammen und ging zu ihm. "Merlin, ich komme morgen nicht mit um dich zu verabschieden. Ich wünsche dir viel Spaß und wir sehen uns. Ich gehe jetzt ins Bett um zu schlafen." und musste alles tun um nicht bei seinem Blick zu weinen, er schien traurig zu sein. 

Als ich dann in sein Zimmer lief und den Koffer öffnete schon ich schnell ne menge seiner Klamotte unter sein Bett und legte mich in den großen Koffer. Ich schaffte es ihn zu schließen und wartete. Nun musste Merlin mich nur noch mitnehmen.

Wir hatten einen wunderschönen Merlin aus Schnee gemacht. Ich war stolz auf meine Schwester, die viel Arbeit alleine gemacht hatte. Hin und wieder hatte ich ihr geholfen, doch den größten Teil der Arbeit hatte sie gemacht. Kaum war er fertig, fing ich eine kleine Schneeballschlacht an, die jedoch schnell von Nancy unterbrochen wurde.

Schneller als gedacht, kam mein letzter Tag Zuhause. Gerne hätte ich die Ferien noch länger gezogen, doch der Zug würde pünktlich in zwei Stunden fahren. Ich wollte mich nicht von Linchen verabschieden, daher zog ich das Frühstück in die Länge. Meinen Koffer hatte ich schon am Abend vorher gepackt.
Dann erschein Linea am Tisch und verabschiedete sich schon, sie wollte nicht mit zum Bahnhof kommen. Ich war perplex und ehe ich etwas sagen konnte, war sie schon verschwunden. Noch eine paar Minuten schaute ich ihr nach, ehe mein Vater mich daran erinnerte, dass wir langsam aufbrechen müssten. Ich nickte und ging langsam die Treppe hoch. Wenigstens wollte ich Linchen noch einmal fest drücken, doch in ihrem Zimmer fand ich sie nicht. Verwirrt ging ich in mein Zimmer und nahm meinen Koffer. Ich wunderte mich, dass er so schwer war und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich schob es auf meinen Wunsch hierzubleiben zurück und trug ihn nach unten.

Am Bahnhof waren schon einige Mitschüler unterwegs. Ich sah sofort meine besten Freunde und ging zu ihnen. Gegen keinen dieser Jungs konnte mein Vater etwas sagen. Er nickte nur den Eltern der anderen Eltern zu und half mir sogar meinen Koffer in den Zug zu bringen. Es war seltsam, dass er es tat, aber wahrscheinlich wollte er einfach nur rüberbringen, dass wie eine uns liebende Familie waren. Natürlich war es nicht so, aber ich spielte das Spiel wir üblich mit. Ansonsten würde ich wohl an Ostern nicht gerade meine Freude haben. Ich hasste es, wenn Vater so tat, als wären wir die perfekte Familie, und doch wehrte ich mich nie dagegen, es waren die Momente, wo die Hoffnung aufflammte, es könnte besser sein.
Die Zugfahrt an sich war recht ruhig. Meine Freunde und ich spielten einige Runden Snape Explodiert, ehe wir uns über unsere Geschenke ausfragten. Wir waren schon fast da, als ich von dem Modell des Norwegischen Stachelbuckels erzählte, dass ich bekommen hatte. Natürlich waren die Jungs neidisch, dass ich den neusten Besen bekommen hatte, aber so ganz wusste ich nicht warum.
Wir mussten uns so langsam umziehen und ich öffnete meinen Koffer um an meine Schuluniform zu kommen. Doch dann schrie ich auf: "LINEA! WAS MACHST DU IN MEINEM...?" Sofort wurde mir klar, warum er so schwer gewesen war. Innerlich stöhnte ich auf, und hörte schon Dads Schimpftriade gegen mich.
"Mensch, Linchen, weißt du eigentlich in was für eine Situation du mich bringst, von Cassandra mal zu schweigen?" sagte ich sauer. "Davon mal abgesehen, dass du den Großteil meiner Uniformen wohl aus dem Koffer genommen hast." Immerhin waren drei Uniformen noch im Koffer, aber das ganze war ziemlich ärgerlich, davon mal abgesehen, dass sich Nancy wohl ziemliche Sorgen machen musste. ich holte Linea auf den Boden. Jetzt war guter Rat teuer, wahrscheinlich musste ich wohl doch mit der stellvertretenden Schulleiterin reden, damit meine Schwester wieder nach Hause kam. Gerade erfreut darüber war ich sicherlich nicht.

Ich war so froh, das sie es nicht sofort bemerkten. Ich schaffte es fast bis nach Hogworts, dann entdeckte mich Merlin. Seine Worte machten mich traurig. "Aber ich will nicht das du ärger bekommst. Ich dachte du würdest dich freuen. Es tut mir Leid" meinte ich und wunde unter seinen Worten noch viel kleiner. Ich hatte ihn wirklich wütend gemacht. "Ich gehe wieder nach Hause." meinte ich zu ihm und lief aus dem Abteil raus und auf den Flur. Immer schneller, auch wenn ich Merlins Stimme hinter mir hörte. Ich schaffte es bis zu der Tür hinten und machte sie auf, der Wind lief meine Haare gleich nach Vorne fallen und ich sah sogar wie ein paar Tränen  mit ihn fort flogen. Ich wollte doch bei Merlin sein und zum ersten mal wollte er nicht, das ich bei ihm blieb. Noch nie habe ich mich so alleine gefühlt. Ich setzte mich so, das wenn die Tür aufging ich hinter ihr versteckt war und legte mich an die Wand. Mir war kalt und ich hatte Angst. Angst vor dem was ihr für Ärger bekommen würde, doch den meisten hatte ich von Merlin gerade bekommen, selbst wenn er es nicht böse meinte. Ich hatte es sicher verdient, das er geschimpft hatte. Ich hielt mir die Hände vor die Augen und hörte noch einmal den lauten Schrei von Merlin, als er mich entdeckt hatte. Die Hoffnung das er es mochte das ich da war, war ganz verflogen und ich war einfach nur allein.

Ehe ich mich auch nur umsehen konnte oder ein Wort herausbringen konnte, rannte Linea auch schon davon. "Linchen!" rief ich hinter ihr her und streifte auch während ich an verwirrten anderen Schülern vorbeihastete meinen Umhang über. Warum reagierte sie so unmöglich? Natürlich wollte sie nicht, dass ich ärger bekam, doch meist bekam ich ihn trotzdem. Selten klappte es, dass nichts passierte. Doch jetzt würde es gewaltigen Ärger geben, nicht nur für mich, sondern auch für Linchen und den musste sie nciht noch vergrößern, in dem sie abhaute.
Ich holte sie erst am hinteren Ende ein, wo ich sie abhielt vom Zug zu springen, der immer noch volle Fahrt machte. "Und wie lange willst du zu Fuß unterwegs sein?" fragte ich sie und zog sie in den warmen Zug zurück. "Wir sind seit heute Mittag unterwegs und jetzt ist es schon Abend. Meinst du nicht, dass deine Art mehr Ärger bedeutet, und zwar für dich?" Ich wischte ihr die Tränen weg, die noch auf ihren Wangen zu sehen waren. Es tat mir Leid, dass ich so heftig reagiert hatte, doch es war wichtig, dass Linea lernte ihr Handeln zu begreifen. Sie musste stärker werden, und vor allem ein wenig unabhängiger von mir. "Hör zu, du bleibst jetzt erst einmal bei mir. Sobald wir im Schloss sind, werden wir zum Hauslehrer von Slytherin gehen, der wird Mum und Dad Bescheid geben." klärte ich sie auf. "Es hat wirklich nichts damit zu tun, dass ich dich nicht bei mir haben wollte, aber du kannst doch nicht einfach von Zuhause ausreißen, Linchen, Nancy macht sich bestimmt große Sorgen um dich und Mum und Dad sicher auch, auch wenn sie es nicht zeigen können." Mit diesen Worten führte ich sie zurück zum Abteil, in dem ich mit meinen Freunden saß, diese sahen Linchen erfürchtig an. Damit hatten sie sicherlich nciht gerechnet.

Ich wusste das es mir richtig Ärger einbrachte, dass ich abgehauen war. Umso weniger wollte ich nach Hause. Er nahm mich mit in seinen Abteil und ich sah zu den Jungen. Sie schauten mich alle an und ich senkte meinen Blick. Merlin hatte recht, ich musste Selbstbewusster werden. Wenn ich das nicht werde, würde ich sicher kein Slytherin werden und somit meine Familie enttäuschen. Ich hatte sie schon genug enttäuscht. "Hallo." sagte ich zu Merlins Freunden und setzte mich dort hin wo  Merlin mich hinsetzte. Ich blieb sehr lieb sitzen und schaute aus dem Fenster. Die Schule kam immer näher und ist konnte meinen Mund nicht zubekommen. Es war alles so wunderschön. "Merlin wenn ich auch einmal auf die Schule kommen sollte, dann wäre das so toll. Ich wünschte ich könnte bleiben." meinte ich, dabei wusste ich dass es heute Abend nciht bei ihm bleiben würde. Ich würde in meinem Zimmer in meinem Bett liegen und mir die Worte die meine Eltern mir an den Kopf wissen zu herzen nehmen. "Merlin, du musst die Wahrheit sagen, du darfst kein Ärger bekommen." flüsterte ich und schaute ihn an.

Noch immer war ich geschockt und sauer auf Linea. Doch ich ließ es mir vorerst nicht anmerken. Wenigstens konnte ich vielleicht schlimmeres verhindern. Sanft legte ich ihr den Arm um die Schulter, als wir der Schule immer näher kamen. "In ein paar Jahren wirst auch du dort sein. Du wirst sehen." sagte ich etwas ruhiger. Der Anblick brachte selbst mich und meine Freunde erneut zum Staunen. Auf ihren letzten Satz ging ich erst einmal nicht ein. Ich musste es nicht noch schwerer machen als es eh schon war. Es war kurz bevor wir im Bahnhof einfuhren, dass Linea noch etwas murmelte. Ich bekam die Worte genau mit. Doch erst einmal holte ich einen weiteren Pulli von mir aus dem Koffer, den ich Linea überstreifte, während ich meine Wintermantel aus Hogwarts anzog und mich warm einpackte. "Natürlich werde ich nicht lügen, Linchen." sagte ich ihr und nahm sie an die Hand. Auf dem Bahnsteig herschte einiges Getümmel, und Cassandra staunte nicht schlecht, als sie Linea an meiner Hand sah. "Frag nicht!" grummelte ich sie nur an und schob Linea zu einer der pferdelosen Kutschen. Erst drinne erzählte ich Cassandra den Vorfall. "Okay, ich nehm deinen Kater mit. Du klärst das mit unserer Hauslehrerin." sagte Cassy kopfschüttelnd. "Dich darf man keine Sekunde alleine lassen, Linea, du machst nur Unsinn." Wenigstens überließ sie es mir, Dad zu erklären, warum Linea in Hogwarts war. Erleichtert gab ich ihr meinen kleinen Fellball und half Linea aus der Kutsche. Es war kein angenehmer Weg zu unserer Hausleherin, die Kerkergänge waren eisig, doch kaum waren wir im Büro der Lehrerin, umfing uns wohlige Wärme. "Guten Abend Professor." sagte ich freundlich und erklärte in kurz, was vorgefallen war. Interessiert musterte die Lehrerin meine Schwester ehe sie zum Kamin ging und ich mich schon innerlich darauf vorbereitete meinen Vater gleich zu sehen, doch aus dem Schatten trat... "Mum?" fragte ich erstaunt. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet.

Ich ging gemeinsam mit Merlin in ein ziemlich altes Büro. Die Wände waren hoch und ich schaute mir das Muster an, was ich erkennen konnte. Als ich dann die Lehrerin sah und Merlin erzählte ich ich mich eingeschlichen hatte bliebt ich die gesamte Zeit sehr ruhig.Als Merlin fertig war trat ich ein Stück vor und stellte mich vor. "Ich bin Linea Darkwood und es tut mir Leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe." dann schaute ich auch schon zu Merlin, weil er Mama sagte. Ich war total verwirrt, doch dann sah ich sie auch und ich schluckte. "Mama, ich wollte doch keinen Ärger machen." sagte ich sofort und als sie die Hand ausstrecke um meine zu nehmen schaute ich einmal zu Merlin und umarmte ihn. "Bis bald Merlin." sagte ich und nahm dann die Hand meiner Mutter, die mich etwas zu schnell zu sich zog. Es tat weh, doch ich traute mich nicht etwas zu sagen, denn dann würden es sowohl Merlin als auch die Lehrerin mitbekommen, wobei ich dachte das Merlin das sicher schon wusste. "Du musst dich wirklich schämen, das du abgehauen bist Linea. Wir dachten uns das du hier bist und es ist dein Glück das du es bist. Jetzt aber ab nach Hause Papa macht sich sorgen." meinte sie und ich schluckte. Er war nicht voller Sorge sondern voller Wund. "Merlin du bekommst heute Abend noch einen Anruf von deinem Vater."

Innerlich schluckte ich. Mit Mum hatte ich nicht gerechnet, nein, das hieß nur, dass ich wohl noch einiges erwarten durfte. Es war zwar so, dass Mum nicht so heftig reagierte, wie Dad, aber sicherlich begeistert tat sie auch nicht, ihr Gesichtsausdruck sagte einiges. Linea umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung. "Mach's gut, Kleine." sagte ich nur und versuchte den Kloß in meinem Hals zu unterdrücken. Dann folgten schon die Worte meiner Mutter. Wieder einmal Schauspielerei ohne Ende war angesagt. Doch warum wollte mein Vater mich heute noch sprechen? "Warum?" fragte ich erstaunt, denn ich war mir diesmal keiner Schuld bewusst und hatte mich noch nicht einmal gegen irgendetwas auf gelehnt. "Das wird er dir selbst sagen." bekam ich zur Antwort, ehe mir meine Mutter noch einen kleinen Koffer in die Hand drückte. "Sei um 20 Uhr einfach hier im Büro!" fügte die Hauslehrerin noch hinzu und ich nickte nur betäubt, weil ich überhaupt nicht wusste, was das alles sollte. Ich sah noch einmal zu Linea und trat schließlich doch noch einmal vor, um mich von beiden zu verabscheiden. Es wurde Zeit, dass sich einiges änderte, doch wahrscheinlich würde es nicht der Fall sein. Etwas niedergeschlagen machte ich mich schließlich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, um meine Sachen auszupacken, die Angst vor dem Gespräch mit meinem Vater im Nacken...

Als die Leute uns nicht mehr beachten konnten zog meiner Mutter mich an der Hand und es tat mir sehr weh. Ich hatte so einen Drang mich gegen sie zu wehren und sie zu hauen, das ich mich selber erschreckte. So war ich noch nie ich hatte meine Mama ja auch lieb, auch wenn sie mich nicht lieb hatte. Als wir kurz vor unserem Haus waren bekam ich Angst. Riesen Panik konnte man schon sagen.
Kaum waren wir im Wohnzimmer sah ich schon die finstere Miene meines Papas. Ich musste vor ihn treten und meine Augen waren so geweitet das ich genau sah wie er ausholte und mich schlug. Er schlug so heftig zu, dass ich auch den Boden flog und seine schreie von dort aus hören musste. Ich weinte ich dennoch waren seine Worte deutlich zu hören. "Was fällt dir ein den Namen Darkwood mit solchen Kinderkram zu beschmutzen. Bist du zu nichts zu gebrauchen? Du wirst nie eine Richtige Darkwood werden. Ist denn jedes meiner Kinder unfähig? Merlin ist genauso weichgekocht das es ein Wunder war das Slytherin in aufgenommen hat." jetzt reichte es mir, ich weinte zwar, aber etwas in mir sagte mir das ich aufstehen sollte und das tat ich auch. Ich straffte meine Schultern und schrie ihn an : "Du weißt doch gar nicht wie Merlin ist. Du kennst ihn nicht und er ist gut, sehr gut. Du bist ein Teufel." ehe ich das Wort verkeifen konnte war es raus. Erst schien mein Vater etwas überrascht zu sein, doch dann nahm er den Feuerhaken und ich bekam einen Schlag in die Seite und dann in die andere. Nun hockte ich auf den Boden und schrie wie verrückt. Es tat so weh, doch einen dritten Schlag bekam ich nicht, worüber ich froh war. Hätte ich doch nur meinen Mund gehalten, doch die Stimme verbot es mir. Ich musste aufstehen und ich wollte es dann auch. Ich wollte ihm sagen das er der Teufel war. 
"Du kannst auf dein Zimmer gehen und wage es mir nciht noch einmal unter die Augen zu kommen." meinte er und ging dann zum Telefon. Ich wusste das er Merlin anrufen wollte, deshalb ging in langsam und bekam ein paar Worte mit. "Was hast du dir gedacht? Ich dachte in deinem Kopf wäre mehr verstand. Ich dachte du wärst in der Lage wenigstens so zu tun als seist du ein Darkwood. LINEA GEH JETZT" jedes der Worte schrie mein Vater doch die letzen kamen extrem bösartig rüber und ich rannte in mein Zimmer. 
Die Stellen die mein Vater mit dem Feuerhaken getroffen hatten sorgten dafür das ich schwer Luft bekam und als ich Merlins Pullover hoch hob sah ich sowohl alles blau als auch rot. Die linke Seite Blutete leicht, doch ich konnte noch so lange warten Nancy würde nicht kommen. Sie durfte sicherlich nicht. Erst etwas später faste ich mir an die Wange und zuckte sofort zusammen. Meine Tränen kamen wieder und ich setzte mich auf mein Bett un kuschelte mich an Merlins Pullover. 
Nach einiger Zeit nahm ich mir mein Kräuterbuch und schlug das nächste Kapitel auf. Ich laß um mich  abzulenken, doch dann entdeckte ich etwas was mich sehr neugierig machte. Ich sah die Pflanze die mich krank gemacht hatte. Schnell laß ich und dann fiel mir das Buch schon aus der Hand. Das Böse im Menschen. Die Pflanze erweckte das böse im Menschen. Ob Merlin das wusste? Oder Nancy? Ich würde also böse werden. Schnell schmiss ich das Buch gegen die Wand und wünschte mir das etwas anderes drin stehen würde, doch das tat es sicher nicht. Ich hatte mich nciht verlesen, da war ich mir auch sicher. 
Das alles war zu viel, ich ließ mich auf mein bett fallen und versuchte ein zu schlafen, doch ich konnte es nicht. Ich starrte einfach vor mir, aus Angst vor dem Albtraum und davor das sie wahr werden könnten.

Pünktlich um 20 Uhr war ich im Büro meiner Hauslehrerin und nahm das Gespräch meines Vaters entgegen. Es war so verdammt ungerecht, dass ich auch noch Ärger bekam, obwohl ich nichts gemacht hatte. Seine Stimme schallte durch den Hörer und ich musste schlucken, was hatte er Linea angetan. "Dad, ich schwöre dir, ich wusste wirklich nichts davon, das hätte ich nie zugelassen." sagte ich ruhig, doch er hörte mir wie üblich nicht zu. "Du hättest besser auf deine Schwester achten sollen, warum muss ich dir alles immer sechsmal sagen." Seine Stimme schallte mit all den Vorwürfen durch den Hörer und ich hätte am liebsten losgeheult, doch ich war ein Junge und ein Darkwood, ich hatte nicht zu heulen. Oder besser nicht in der Gegenwart meines Vaters. Den Rest der Schimpftriade ließ ich einfach nur über mich ergehen, es brachte nichts, irgendetwas zu meiner Verteidigung zu sagen. Nur Linea machte mir Sorgen, ich wusste, dass sie sicherlich einige Schläge einstecken musste. Ich hoffte nur, dass Nancy sich später um sie kümmern würde und ihr so die Schmerzen nahm, wie sie es immer bei mir tat. Ich legte am Ende des Gespräches ein, ich war frustriert und sauer, wieder einmal wurde ich dafür verantwortlich gemacht, was andere verbrockten, wieso war mein Vater so unfair und warum fand ich keinen Weg ihm eins auszuwischen. Es war eine verdammte Falle, in der ich mich befand und ich wollte nur noch, dass Linea Ruhe bekam und sich erholen konnte. Natürlich war ich auch nicht fair gewesen im Zug, aber immerhin hatte ich mich entschuldigt. Vater würde das nie im Leben tun.

Es war mitten in der Nacht, als Nancy in mein Zimmer kam und sich um meine Wunden kümmerte. Ich sprach nicht mir ihr, selbst nicht dann, als sie mich etwas fragte. Kurz bevor sie aus dem Zimmer ging brach es aus mir heraus. "Wusstest du, dass die Pflanze die ich getrunken habe das böse in einem erweckt?" und kaum war es raus, drehte sie sich um und schaute mir geschockt an. Sie wusste es. "Und Merlin, wusste er es auch?" fragte ich, doch auch dieses Mal sagte sie nicht. Ich drehte mich in meinem Bett um und hoffte das sie gehen würde. So sehr ich Nancy liebte, umso schlimmer fand ich es, dass sie es mir verheimlicht hatte. 

Nancy kam die nächsten Tage um mir etwas zu essen zu bringen oder einen Brief von Merlin, doch ich stand nicht auf. Ich hatte schmerzen am Herzen und keine Kraft auf zu stehen. Meine linke Seite tat so weh, das ich mich kaum traute mich zu bewegen, wahrscheinlich war sie vereitert, da keine Luft dran gekommen war. Die Briefe von Merlin traute ich mich auch nicht auf zu machen. Bald wären wieder Ferien und er würde hier her kommen, doch freuen tat ich mich nicht. Nancy hatte sicher schon wieder mit Merlin geschrieben oder anders herum, doch sie hatten es mir verschwiegen, das ich böse werden würde. Das machte mich wütend und jedes mal wenn ich drüber nachdachte und wütend wurde fing an mein Herz weh zu tun. Es brannte so sehr, dass ich jedes Mal weinen musste. 
Meinen Vater jedoch traute ich nicht mehr unter die Augen, was wenn er mich schlagen würde?

Wochen vergingen und immer wieder schaute ich erwartungsvoll zu den Eulen, die morgens die Post brachten. Doch immer wieder senkte ich enttäuscht den Blick, wenn ich erneut das braune Gefieder unserer Familieneule nicht sah. Nur einmal schöpfte ich Hoffnung, aber es war nur ein Brief von Nancy, der kam am Tag bevor es in die Osterferien ging. Gerne wäre ich in Hogwarts geblieben, wie viele meiner Freunde, aber Ostern hieß immer Frühlingsball des Hauses Darkwood und da musste ich als einziger Erbe anwesend sein. Ich überflog Nancys Brief und ließ den Kopf hängen, Cassandra nahm mir den Brief ab und ich hörte sie scharf die Luft einziehen. Wir beide wussten, dass die Pflanze, aus der sie Tee gemacht hatte schlecht war, doch dass sich Linea deswegen zurückzog und einigelte verstanden wir beide nicht. Wenigstens würde es auf dem Heimweg nicht zu ärger kommen.

Zwei Tage später kamen wir an und unsere Mutter holte uns ab. Ich sprach kein Wort mit ihr. Immer noch war ich sauer, weil ich für etwas Ärger bekommen hatte, womit ich ausnahmsweise mal nichts zu tun hatte. Außerdem war ich immer noch fassungslos, wie Mum es zulassen konnte, dass Vater Linea so etwas antat. Ich wollte nur nach Hause und zu Linea, sie in den Arm nehmen, sie trösten und ihr helfen, das Böse zu bekämpfen, ich hatte es ihr versprochen.
Doch mein Vater hielt mich zurück und beorderte mich erst einmal in sein Arbeitszimmer. Sein strenger Blick ließ mich erschaudern und die Angst stieg in mir hoch. "Du stehst in diesen Ferien verstärkt unter meiner Aufsicht, Merlin. Solltest du dir einen Fehler auf dem Frühlingsball erlauben, kannst du davon ausgehen, dass es schwerwiegende Konsequenzen haben wird." sagte er und sah mich durchdringend an. "Ja, Vater." gab ich kleinlaut von mir. Ich wusste, dass es keine leere Drohung war, die er da von sich gab. Ich schluckte innerlich und ging in gemässenen Tempo aus dem Zimmer, als er mir die Erlaubnis dazu gab. Erst im oberen Stockwerk atmete ich tief durch.
Vor Lineas Zimmer blieb ich stehen, da in Nancys Brief alles nötige gestanden hatte, musste ich nicht noch auf dem Schleichweg in die Küche hinunter, sondern klopfte einfach an die Tür und trat ein. Linea lag auf dem Bett, das Essen auf dem Tablett war kaum angerührt. Es brach mir fast das Herz meinen Sonnenschein so zu sehen. "Linea?" sprach ich ihren Namen fragend aus, ehe ich zum Bett trat und mich auf die Kante setzte. "Was ist denn mit ihr los? Warum machst du alle, die dich mögen so traurig. Nancy, mich, sogar Cassandra macht sich Sorgen." Vorsichtig berührte ich ihre Schulter. Ihr Trotz lag sicherlich nicht nur an dem Tee, den sie getrunken hatte, sondern auch an dem, was Vater ihr und mir immer wieder antat. Wir waren eben nicht die perfekten Kinder, die einfach alles hinnahmen, das musste doch auch nicht sein, solange wir uns dann ordentlich benahmen, wenn wir es mussten, oder lag ich da so falsch?

Die Tür ging auch und Merlin kam herein. Bald war der Frühlingsball, wo ich anwesend sein sollte, doch ich war einfach krank. Also Merlin mich fragte wieso ich das machte, meinte ich. "Weil ich traurig bin und ich böse werde. Du wusstest es! Du wolltest mich doch vor dem Bösen bewahren, aber du musst mir sagen dass du weißt wieso ich so etwas träume. Du hättest es mir sagen müssen Merlin, das du weißt das die Pflanze das böse in mir erweckt." meinte ich unter Tränen und richtete mich auf. Dabei seufzte ich auf und zuckte zusammen. Meine Seite wollte ich nicht sehen und auch nicht zeigen. Nancy ließ ich schon seit der Nacht nicht mehr nach der Wunde schauen. Merlin sollte auch nicht, selbst wenn er noch so besorgt um mich war. "Du musst in dein Zimmer. Papa wird nicht gerade erfreut sein." sagte ich und setzte mich ganz ruhig hin. Ich wollte mich ja nicht zu viel bewegen aus Angst vor schmerzen. "Zudem habe ich ihm endlich gesagt, das er ein Teufel ist." meinte ich und schaute auf meine Finger die ich in meinem Schoss gelegt hatte.

Die Vorwürfe purzelten nur so aus ihr heraus und ich fühlte mich fast schon schuldig. "Das ist doch gar nicht sicher, dass du schlecht wirst." sagte ich stur. Doch ich wusste nicht, wie ich es sonst sagen sollte. "Du bist das beste und liebenswürdigste Wesen, dass ich kenne, Linchen, du kannst gar nciht böse werden." Es stimmte vielleicht, dass ich ihr einiges verschwiegen hatte, aber es war immer nur zu ihrem besten geschehen.
Dann schickte sie mich auch noch weg, doch ich blieb bei ihr sitzen. "Nein, ich muss nicht in mein Zimmer." sagte ich ihr ruhig. Ich hatte mir nichts zu schulden kommen lassen und daher würde ich auch tun und lassen können, was ich wollte. "Und du hörst mir jetzt schön zu. Es ist nichts falsch mit dir. Dieses Kraut mag das Böse in einem weckt, aber das heißt nicht, dass du böse sein wirst. Nicht dein Leben lang. Hättest du einen meiner Briefe gelesen, hättest du es gewusst. Und jetzt wirst du Nancy nach deiner Wunde sehen lassen, sonst werde ich nämlich böse." Ich war schon sauer, aber ich wollte ihr ein Bruder sein, auf dem sie bauen konnte, nicht wie unser Vater sein. Irgendwann würde ich den obersten Familienstuhl inne haben, und dann würde ich sicherlich einiges ändern. Jetzt wartete ich aber erst einmal auf ihre Reaktion, ich hatte wochenlang die Bücher der Bibliothek durchwühlt um mehr über dieses Kraut herauszufinden, und jetzt war es daran, dass mir meine Schwester endlich wieder zuhörte.

Er wollte mir versichern, das ich nicht böse werden würde, doch das war ich doch bereits geworden. Böse auf meinen Vater, sodass ich ihn Teufel genannt habe. Das war das schlimmste Schimpfwort was ich kannte. Ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Tränen hatte ich alle geweint, jetzt hatte ich nur noch schmerzen. Ich schaute traurig zu Merlin und meinte. "Wenn ich verspreche so lieb zu sein, wie ich kann, wenn ich verspreche euch keine Sorgen zu machen, versprichst du mir auch zwei Sachen?" meinte ich und schaute ihn an. Ich wartete nicht auf eine Antwort ab und redete gleich weiter drauf los. "Erstens wünsche ich mir, das du mir verzeihst dafür das ich deine Briefe nciht aufgemacht habe und das du dir und auch das sich Nancy so viel Sorgen um mich machen mussten. Was ich mir noch wünsche ist, das du mir nichts mehr verheimlichst. Ich will auch groß werden. Ich will auch einmal eine Zauberin werden. Leider schaffe ich das nicht, wenn ihr alles vor mir Geheimhalten müsst." meinte ich und richtete mich ganz auf. Langsam doch es schmerzte und ich knickte ein. Vorsichtig hob ich mein Pullover hoch und schaute auf die Wunde und war geschockt. Sie sah schlimm aus. Entzündet und vereitert. Verängstigt schaute ich zu meinem Bruder. "Melilin, das geht nie wieder weg." meinte ich und fand doch noch eine Träne zum weinen, da es so schlimm aussah. Ich hoffte es war nicht so schlimm.

Wieder einmal schien sie nicht von meinen Worten überzeugt zu sein, doch diesmal ließ ich nicht einfach so locker, wie ich es sonst immer tat. Natürlich war die Pflanze nicht gerade harmlos gewesen, doch immerhin lebte Linea und war bei guter Gesundheit. Oder naja, beinahe, denn noch immer stand die Wunde bei mir im Kopf, die sie nicht behandeln lassen wollte. Schließlich gab sie mir ihr Versprechen und warum sollte ich ihres ausschlagen. "In Ordnung, ich verspreche dir, von nun an die Wahrheit nicht mehr zu verwschweigen, außer es handelt sich um eine Überraschung für dich." sagte ich freizügig und hatte nicht vor dieses Versprechen zu brechen. Daraufhin hob sie den Pullover hoch. Ich musste mich zusammennehmen um nicht aufzuschreien. Die Wunde sah schlimm aus, fast schon schrecklich. "Ich hole Nancy." meinte ich knapp und verschwand kurz, um keine 5 Minuten später mit Nancy wieder im Zimmer zu stehen. Auch Nancy schien nicht erfreut zu sein über die Wunde. "Merlin, hol mir heißes Wasser und einige saubere Handtücher. Dann geh in den Wald und suche Baldrian und Königskraut. Du wirst beide wohl erkennen." sagte sie und beugte sich über Linea. "Das wird schon wieder, Linea." Damit verschwand ich um die Anweisungen von Nancy zu befolgen. Noch immer war ich geschockt über welche Kaltblütigkeit mein Vater verfügte und warum er nicht dafür gesorgt hatte, dass Linea geholfen wurde. Waren wir nur Vorzeigekinder, die als Statussymbol galten? Ich fand die Kräuter schließlich, wobei ich Baldrian erst einmal suchen musste. So häufig war ich nicht in dem Hain, dass ich genau wusste, wo die Pflanzen zu suchen waren. Doch schließlich hatte ich alles, und rannte ins Haus zurück. Zum Glück begegnete ich nicht meinem Vater, denn sonst hätte mich Nancy auch noch versorgen müssen. Leicht außer Atem kam ich wieder im Zimmer meiner kleinen Schwester an.

Nancy versorgte mich und Merlin war auf dem Weg um Kräuter zu holen. Wie gerne wäre ich mitgekommen. Ich hätte bestimmt die Richtigen gefunden. Doch Nancy sorgte dafür, das ich mein Pullover ausziehen konnte und mein Unterhemd. Nancy reinigte die Wunder erst einmal mit heißem Wasser und ich biss die Zähne zusammen. Es tat weh, doch schnell kam Merlin zu mir und nahm meine Hand. Ich schaute zu ihm und wusste, dass ich ihn nicht einfach so wieder ignorieren konnte. Ich brauchte meinen Bruder noch viel zu sehr, als dass ich seine Briefe wieder ignorieren würde. 
"Merlin? Würdest du mir etwas vorlesen?" fragte ich vorsichtig, nachdem Nancy einen Verband um die Wunde gelegt hatte und das Zimmer verließ. Ich hatte noch ein Buch gefunden, was ich unbedingt lesen wollte, doch die letzen Tage bin ich nciht dazu gekommen. Ich habe ja einfach nur gelegen und vor mich hin geweint. Jetzt wollte ich, das Merlin bei mir war, selbst wenn ich sauer auf ihn gewesen war.

Sanft strich ich über Lineas Haar, als sich Nancy mit den Kräutern um die Wunde kümmerte. Noch nie hatte ich solche Angst um meine Schwester gehabt. Doch schließlich stand Nancy auf und nickte mir leicht zu. Damit war mir klar, dass es schlimmer aussah, als es war. "Siehst du, es ist nicht so schlimm, wie es aussieht." meinte ich zu Linea um sie auch zu beruhigen. Nancy würde mich in der Hinsicht sicherlich nicht anlügen.
Wieder setzte ich mich zu Linea aufs Bett. "Okay, was möchtest du hören?" fragte ich und war sicherlich nicht abgeneigt, ihr den Wunsch abzuschlagen. Egal was unser Vater sagte, ich würde sicherlich nicht damit aufhören, mich um Linchen zu kümmern, dazu liebte ich sie viel zu sehr. Und genau davon hatte er keine Ahnung. Sicherlich würde er mir irgendwann eine Frau suchen, wie es sein Vater schon getan hatte, damit ich jeden Vorteil bekam, den ich brauchte, um eine steile Karriere zu machen. Es interessierte auch nur Linchen, was ich wollte. Okay, Nancy vielleicht auch, aber sonst war allen egal, was ich wollte. Selbst meine Stärken wurden nur bedingt anerkannt. Dabei war unsere Familie nicht unbedingt so extrem, dass sie sich Voldemort angeschlossen hätte. Mit solchen Zielen beschäftigten wir uns nicht, es ging nur um reines Blut und Ansehen in der Zaubererwelt. Es war manchmal wirklich nicht leicht ein Darkwood zu sein.